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#LEL2017 Links

Hier mal Links, die in der kommenden Woche, vom 30. Juli bis 3. August, für mich und euch von Interesse sein könnten.

LEL-Webseite
Starterliste in Google Docs
Route London-Edinburgh bei komoot
Route Edinburgh-London bei komoot
Spot-Tracking
Kontrollstellen-Tracking
Instagram. Mal schauen, wie die Netzabdeckung so ist.
Strava. Teilstrecken werde ich unterwegs hochladen.

Berlin-Hamburg 2013

Vorgeschichte

Mehr als drei Wochen liegt diese Tour nun hinter mir – mehr als genug Zeit um diverse Details zu vergessen. Auch wenn Dagmar behauptet, ich würde nichts vergessen.


Und Martin gibt den Hinweis, dass ich die Bilder ja als Erinnerungsstütze heranziehen kann.


So werde ich’s machen …

Die Vorgeschichte dürfte ja mittlerweile bekannt sein, deshalb hier nur kurz: Nach diversen Malen, die ich von Hamburg nach Berlin gefahren bin, wollte ich diesmal in der Gegenrichtung fahren um die eher unschöne Einfahrt nach Berlin nach vielen Stunden im Dunkeln zu vermeiden. Hat geklappt!

Abfahrt von zu Hause morgens um 5:30 Uhr.

Abfahrt von zu Hause morgens um 5:30 Uhr.

Die Tour

Da ich die Tour wie so oft im Vorfeld angekündigt habe und einige Leute Interesse an der Mitfahrt angekündigt haben, wurde es dann auch eine neue Erfahrung für mich. Denn Michael saß morgens um 6:30 gemeinsam mit mir im EC nach Berlin.

Michael ist im Zug guter Dinge.

Michael ist im Zug guter Dinge.


Vom bewährten Ablauf „Eine Strecke mit dem Rad, eine Strecke mit der Bahn“ wollte ich nicht abweichen, eine Übernachtung tut bei dieser Strecke nicht not. Aber insgesamt verschob sich der Zeitplan damit um ca. 2 Stunden nach hinten, statt gegen 6:30 Uhr in Hamburg loszuradeln, ging’s diesmal erst gegen 8:30 Uhr in Berlin-Spandau aufs Rad. Dort trafen Michael und ich auf den Spandauer Thomas, der uns einige Kilometer begleiten wollte. Großartige Sache, ich habe mich sehr darüber gefreut!
Berlin machte anfangs auf bekannt sympathische Art auf sich aufmerksam, zwei- oder dreimal wurden wir freundlich angehupt … Aber bald liessen wir die bewohnten Gebiete hinter uns, was Thomas Angst macht (er hat es anders formuliert), so dass er (leider) wieder in Richtung Heimat abdrehte. Schnell noch ca. 400 Bilder geknipst und weiter ging es für Michael und mich.

Harald, Thomas und Michael.

Harald, Thomas und Michael.


Danke für die Begleitung, Thomas!

Danke für die Begleitung, Thomas!

Es war kühl (ich schätze so 5-6°C) und nebelig und viel sollte sich daran über sehr lange Zeit nicht ändern. Anders als es die Vorhersage vorsah, bekamen wir den ganzen Tag keine Sonne zu sehen. Aber es gab viele Tiere zu sehen. Kraniche, Reiher, Nachtfalter, Krähen, Gänse, Rehe – ganz wunderbar. Michael konnte ich manchmal auf solche Sichtungen hinweisen, er war (als Triathlet) aber mehr auf die Straße und das Fahren fokussiert. Bei mir fährt dann doch immer auch ein „touristisches Auge“ mit.
In Friesack gab es nach 55 Kilometern die erste kleine Pause, bei Michael mit einem Sockenwechsel verbunden.
Für mich war unterhaltsam, dass ich Michael mit meinen Erfahrungen der vorherigen Touren ‚belästigen‘ konnte. „Da habe ich letztes Jahr im Oktober wieder meine Ärmlinge angezogen! So warm war das!“ „Alter Brevet-Trick: Trinkwasser vom Friedhof. Hab ich hier in Quitzöbel gemacht!“

Überschuhe anziehen!

Überschuhe anziehen!


Mit ein wenig Gequatsche über Lilienthal und die „Allee der Depressionen“ schafften wir es nach Havelberg, wo wir an einer Bushaltestelle ein weiteres kurzes Päuschen einlegten. Um 50 Meter weiter noch ein viel kürzeres Fotopäuschen zu machen, weil der Blick auf die Altstadt doch zu schön war.

Pause Teil I.

Pause Teil I.


Pause Teil II. Havelberg.

Pause Teil II. Havelberg.


Das nächste Etappenziel war Wittenberge. Mir war mittlerweile klar, dass wir dort eine etwas längere Kaffeepause machen sollten, denn es wurde deutlich merkbar, dass Michael zwar bereits zweimal einen Ironman geschafft hatte, aber in den Wochen vor unserer Tour kaum auf dem Rad gesessen hatte. Ich ahnte, dass er heute noch ein wenig leiden würde …
In Wittenberge ging’s dann einmal kurz entgegengesetzt durch eine Einbahnstraße – einfach nur einen Track umzukehren, kann auch seine Tücken mit sich bringen.

Halbzeit

In Wittenberge ging’s dann zu McDonalds am westlichen Ortsausgang. Kaffee, Kuchen, Pommes, Wärme, WLAN.

Verpflegung.

Verpflegung.


Der #zombieraccoon war auch dabei. :-) http://www.bikecommutercabal.com/

Der #zombieraccoon war auch dabei. :-) http://www.bikecommutercabal.com/


So kann man 40 Minuten rumbringen. :-) Ich bin mir nicht sicher, ob uns die Leute am Nebentisch wirklich geglaubt haben, dass wir heute #BHH fahren werden oder ob sie uns nur für aufreisserische Angeber gehalten haben …
Inklusive der Pausen waren mittlerweile bereits 6,5 Stunden vergangen und wir hatten ziemlich genau die Hälfte der Strecke geschafft.

Aufsatteln für die 2. Hälfte der Tour.

Aufsatteln für die 2. Hälfte der Tour.

Langsamer als ich es mir vorgestellt hatte. Aber das war auch nicht schlimm, denn es war im Grunde vollkommen egal, wann wir in Hamburg ankommen. Hauptsache heil. Ich hatte zwar im Hinterkopf, dass es noch das Critical-Mass-Offlinetreffen im Café Knallhart an der Uni gibt, aber da hatte ich vorsorglich nicht fest zugesagt, sondern wollte eher als cooler „Überraschungsgast aus Berlin“ auftauchen. Beim nächsten Mal dann. ;-)
Michael hatte darum gebeten, dass wir jede Stunde eine kurze Gel-Pause einlegen mögen.

Gelpause in der Pampa.

Gelpause in der Pampa.


Dazwischen zogen wir als Zweiergespann durch die Gegend, Michael meist in meinem Windschatten. Unausgesprochen war mittlerweile das Kräfteverhältnis bei uns bei klar. Nachdem ich nach dem 400km-Brevet ein wenig mit meiner unsteten Fahrweise gehadert habe, zeigte mir die Situation jetzt, dass es auch ganz anders sein kann. Die einstündigen „Etappen“ und die „Verantwortung“ für meinen Hintermann liessen mich entspannt und rhythmisch fahren. Sehr schön!
Bei Dömitz hatte uns dann die Dämmerung erreicht, aber wir hatten beide ordentliche Beleuchtung dabei, so dass wir problemlos vorankamen. Zwischen Dömitz und Hitzacker war der Track aber relativ verwinkelt, so dass die Geschwindigkeit recht niedrig war, auch mit hellen Leuchten sind 90°-Kurven im Stockdunkeln eine kleine Herausforderung. Immer wieder ein Kontrollblick auf das Navi mit dem Track half aber recht gut einzuschätzen, wann der nächste Haken zu schlagen war.
Ab Hitzacker ging es dann entlang der Elbuferstraße. Nahezu ohne anderen Verkehr stellten sich dort nur der Kniepenberg

Bergwertung geschafft!

Bergwertung geschafft!


und die „einzige Serpentine nördlich des Harzes“ in den Weg. Die Umfahrung entlang der Elbe haben wir wegen der Dunkelheit lieber gemieden, Begrenzungspfähle und Straßenmarkierungen helfen schon ungemein gut, den Weg zu finden. Nahezu Neumond, dichte Bewölkung und Wald – da ist’s wirklich stockduster ausserhalb des Lichtkegels.
Bei der Bergwertung wurde der Leistungsunterschied zwischen Michael und mir noch mal deutlich. Ich selber bin nun wahrlich kein Bergfloh, aber ich war meist ein gutes Stück vor Michael, der sich aber zäh die Anstiege hochkämpfte.
Damit waren dann aber auch die geographischen Hürden dieser Tour abgehakt und es galt „nur noch“, die letzten 60 Kilometer hinter sich zu bringen. Dabei habe ich leider immer wieder Michael aus meinem Windschatten verloren, da gibt es noch Übungsbedarf bei mir, die Geschwindigkeit angepasst zu halten. Ich habe blöderweise mehrfach immer wieder unbewusst Gas gegeben, sobald ich den Lichtkegel von Michaels Lampe wahrgenommen habe. Und schon war wieder ein Loch aufgerissen. Nun ja, jahrelange Solofahrten machen für solche Dinge vielleicht etwas unsensibel …
das Gluckern der Elbe, das man von der Brücke in Geesthacht vernehmen konnte, sorgte noch für Freude, ganz besonders bei Michael, der sich auch vorher schon immer wie Bolle gefreut hatte, wenn er das Wasser zu Gesicht bekam.
Den kurzen Abstecher zum Altengammer Fährhaus habe ich dann noch Michael abgenötigt, denn das gehört für mich zu dieser Strecke unvermeidlich dazu. Auch wenn es da vollkommen unbeleuchtet im Dunkeln rumsteht!

Der 1. #BHH-Finisher feiert seinen Erfolg am Altengammer Fährhaus. Glückwunsch, Michael!

Der 1. #BHH-Finisher feiert seinen Erfolg am Altengammer Fährhaus. Glückwunsch, Michael!

Unterwegs hatte Michael noch den Ehrgeiz, an diesem Tag 300 Kilometer zu fahren, aber dafür hätte es noch weitere 30 Kilometer bis zu ihm nach Hause in Winterhude gebraucht. Wir waren uns aber recht schnell einig, dass die 10 Kilometer bis zum Bahnhof Bergedorf genug wären. ;-) So waren es am Ende 280 Kilometer. Für Michael ein neuer persönlicher Rekord und für mich wieder eine schöne Langstrecke.

Das gute veloheld.icon hat  sich wieder bewährt!

Das gute veloheld.icon hat sich wieder bewährt!


Das Zeitfahren Hamburg-Berlin ist sicherlich nicht tot, aber ich werde sicherlich nur noch in der Gegenrichtung fahren. Meine Hoffnung auf eine angenehmer zu fahrende Tour hat sich voll erfüllt!

Fakten

Bei solch einer Herbsttour ist sicherlich die Frage der Kleidung interessant. Uns wurde ein Tag ohne Niederschläge vorhergesagt, so dass ich keine Regenjacke dabei hatte. Aber von oben nach unten:

  1. Cap
  2. Buff
  3. dünnes Langarmshirt
  4. dickes Langarmshirt
  5. Langarmtrikot
  6. Windjacke
  7. Langfingerhandschuhe
  8. 3/4 Winterhose
  9. lange Merinosocken
  10. normale Rennradschuhe
  11. Neoprenüberschuhe
  12. nach der Hälfte habe ich mir einen Einmal-Zehenwärmer in die Schuhe getan

Wie seit langem hatte ich alles weitere in den Trikottaschen, 3 Brötchen mit Käse und Wurst, 3 Energiebomben, Akkupack, Werkzeug. Bewährt. Und dann noch 2 600ml-Isolier-Flaschen mit Pfefferminztee, die am Ende nicht komplett geleert waren.
Bei der langen Pause gab es 2 Stücke Kuchen, eine große Tasse Kaffee und eine große Cola für mich. Das letzte Brötchen gab es in der S-Bahn nach Hause und von den Energiebomben habe ich auch nur 1/4 verbraucht.

Fazit

Eine schöne Tour, die ich vielleicht mal wieder fahre, wenn ich keine Lust auf große Planungen habe. Der Track passt, die Herausforderung ist halbwegs gering und irgendwie bleibt es doch immer etwas Besonderes, einfach an einem Tag zwischen Hamburg und Berlin zu pendeln.
Es war jetzt keine schlechte Erfahrung, mal eine Langstrecke zu Zweit anzugehen. Aber ich werde jetzt nicht damit beginnen, mir immer Partner zu suchen, am Ende fahre ich doch am Liebsten mit mir selbst.

Strava

400km Brevet

400km Brevet – Der Plan

Die Familie macht nächste Woche Pauschalurlaub auf Mallorca, worauf ich keine Lust habe. Ein naheliegender Gedanke wäre ja, dass ich mit nach Mallorca fliege und dort Rad fahre. Aber das bekomme ich nicht hin – wenn ich mit der Familie im Kurzurlaub bin, dann will ich auch mit denen meine Zeit verbringen.
Also bleibe ich zu Hause, nehme mir ebenfalls Urlaub und gehe: Rad fahren! ;-)
Ich liebäugele ja schon lange mit Langstrecken. 200km bin ich mittlerweile schon fast regelmässig gefahren und an den 300km habe ich 2x gekratzt. Aus einem nicht nachvollziehbaren Grund will ich nächste Woche dann gleich mal auf 400km aufstocken.

400km Brevet

400km Brevet


Ganz schön viele Kilometer, ich bin gespannt, wie ich das hinbekomme. Ich würde das Ganze gerne in maximal 20 Stunden schaffen. Inzwischen ist die Nacht länger als der Tag, ich werde also einige Zeit mit Licht fahren müssen. In der Nacht gegen 0 Uhr wird gestartet, dann rund sieben Stunden durch die Dunkelheit und wenn’s gut geht, bin ich in der Abenddämmerung wieder zu Hause.
In Husum könnte ich eine Frühstückspause einlegen – da sollte sich morgens gegen 6 oder 7 Uhr hoffentlich ein Kaffee und ein Brötchen auftreiben lassen. Wenn ich in der Dunkelheit so schnell vorankomme …
Weiter durch Nordfriesland, kurz hinter Husum werde ich wohl auch einmal über den Deich schauen, um die Nordsee zu sehen. Weiter bis an die dänische Grenze. So verlockend Dänemark auch ist – ich werde dort wenden und weitere 200km nach Hause fahren. Es geht dann mitten durch Schleswig-Holstein, ich werde nicht dieselbe Strecke umgekehrt fahren.
Auf meinem GPS habe ich mehrere Bahnhöfe abgespeichert, damit ich problemlos nach Hause komme, falls ich das mit dem Rad nicht mehr schaffen sollte. Sei es, dass ich zu viele Pannen hatte (eher unwahrscheinlich), dass ich zu müde bin (wahrscheinlich) oder dass mich das Wetter zermürbt hat (wahrscheinlich).
Ich werde die Tour nur starten, wenn halbwegs trockenes Wetter angesagt ist. Bei einstelligen Temperaturen in der Nacht muss ich dann nicht auch noch nass werden, die Kühle reicht mir (neben der Dunkelheit) als Herausforderung.
Unklar bin ich mir noch wegen der Ausrüstung. Ich will mit dem Rennrad fahren und muss mal schauen, ob ich mit meiner Alles-was-ich-brauche-passt-in-die-Trikottaschen-Strategie hinkomme. Eigentlich müsste das klappen. Bei den Bildern vom diesjährigen London-Edinburgh-London (LEL) habe ich auch einige Fahrer gesehen, die nicht mehr dabei hatten, als ich bei meinen 200km-Touren. Wobei: Die hatten alle 50-100km eine Verpflegungsstation – die werde ich nicht haben. Ich habe Tankstellen und Bäckereien. Und zur Not Friedhöfe zum Auffüllen der Trinkflaschen …
Weil die Frage in einem Kommentar kam: GPS und Handy werde ich unterwegs mit Hilfe eines externen Akkupacks nachladen, ihr dürft also hinterher mit einem kompletten Track bei Strava rechnen und werdet wohl auch das ein oder andere Bild bei Instagram zu sehen bekommen.

Rennrad veloheld.icon

veloheld.icon

Ich bin sehr gespannt, wie das Ganze wird und was ich hinterher darüber sagen werde. Ich werde berichten.

Mein Hamburg-Berlin 2012

Wie ich es im letzten Blogartikel bereits angekündigt habe, bin ich nun wirklich wieder mit dem Rad von Hamburg nach Berlin gefahren.
Ich bin dann zuerst mit der S-Bahn durch Hamburg gefahren,

Beim Warten auf die S-Bahn.

auf rund 15 km Stadtverkehr (im Dunkeln) wollte ich dann gerne verzichten. Los ging die Radreise dann in Hamburg-Rothenburgsort. In der einsetzenden Dämmerung gingen die ersten Kilometer durch die wunderschönen Vier- und Marschlande. Wie auf dem Großteil der gesamten Strecke ging es auch hier schon über ruhige Straßen mit sehr wenig Verkehr. Wunderbar! Bald war dann auch die Elbe erreicht, wo dann auch die Sonne über den Horizont kroch.

An der Elbe in Hamburg-Neuengamme.

Sonnenaufgang in Hamburg-Neuengamme.

Ein kurzer „Pflichtstopp“ dann noch am „Altengammer Fährhaus“, dem Startort des offiziellen Hamburg-Berlin.

Am „Altengammer Fährhaus“.

In Geesthacht dann die erste Überquerung der Elbe. Die Kormorane hatten in den Strudeln augenscheinlich gute Fangmöglichkeiten.
Lange ging es dann über die Elbuferstraße weiter. Zwischenzeit gab mir ein Traktor über viele Kilometer Windschatten (Ha, beim offiziellen Rennen wäre das natürlich nicht gegangen!). Einerseits nett dauerhaft 32/33 km/h zu fahren, andererseits war der Krach des Traktors auch ziemlich nervig. Ab Bleckede stellte ich mich dann auf die Bergwertung der Strecke ein. Anders als bei meinen vorherigen Fahrten auf dieser Strecke liess ich den Anstieg in Alt-Garge mit der folgenden Serpentine aus und fuhr direkt an der Elbe entlang. Dort wurde mit auffälligen Schildern vor den allergieauslösenden Eichenprozessionsspinnerraupen gewarnt. Ich habe keine gesehen. Dafür habe ich unterwegs viele Zugvögel in V-Formation in Richtung Süden fliegend, mehrere Grüppchen von Rehen und auch tolle Kuhherden gesehen.
Nun aber hoch zum Kniepenberg, dem „Cima Coppi“ der Tour, mit ungefähr 77 m.ü.M. Bei kurzzeitigen 8-9% Steigung musste ich dann doch auch mal aufs kleine Kettenblatt schalten. Das war aber auf der ganzen Strecke die einzige Stelle, wo das nötig wurde.

Auf dem Gipfel des Kniepenbergs.

Ab Hitzacker waren dann die Wellen überwunden und es ging nur noch flach weiter bis Berlin.
Nach 115 Kilometern hatte ich dann den zweiten „Pflichtpunkt“ erreicht, die Elbbrücke bei Dömitz. Ein beeindruckendes Bauwerk!

Die Elbbrücke Dömitz kommt in Sicht.

Am Verpflegungspunkt des offiziellen Rennens habe ich dann auch eine kurze Pause eingelegt.

Baudenkmal bei der Dömitzer Elbbrücke.

Weiter ging es durch flache, flache Gegenden. Gefühlt konnte man von Dömitz aus bereits Wittenberge am Horizont sehen.

Sonne satt.

Zwischenzeitlich gab es dann noch meine obligatorische Schlechtwegstrecke, wenn auch nur wenige hundert Meter lang.

Ohne Schotter geht einfach nicht!

Bei Cumlosen kam ich an einer Veranstaltung/Übung zur Deichverteidigung vorbei. Das sah ganz interessant aus, aber Zeit dafür hatte ich nicht.

Übung zur Deichverteidigung.

Aber da ich schon stand, habe ich mich noch um 180° gedreht und den alten DDR-Grenzwachturm geknipst. Wie schön, dass der mittlerweile so wunderbar nutzlos ist!

Unnützer Wachturm. Steht zum Verkauf.

Dann kam Wittenberge. 2006 bin ich dort in den Zug gestiegen, mit dem Singlespeeder waren mir damals 140 km genug. Diesmal verschwendete ich keinen Gedanken an den Bahnhof, ich wollte lieber zügig aus dem Ort raus. Raus aufs Land, auf die kleinen, ruhigen Sträßchen. Sinnvollerweise hätte ich vielleicht in Wittenberge noch meine Flaschen auffüllen sollen. Habe ich aber nicht. Mittlerweile war es warm geworden, der Flüssigkeitsbedarf stieg. So musste ich dann in Quitzöbel auf angelesenes Internetwissen zurückgreifen und habe meine Flasche auf dem Friedhof aufgefüllt.
Weiter nach Havelberg, dort wurde ich von Georg erwartet, der mir aus Berlin entgegengefahren ist. Er war Hamburg-Berlin schon eine Woche vorher im Viererteam gefahren.
Leider hatte der Bäcker schon geschlossen, aber im Supermarkt gab es Getränke, ein trockenes Brötchen und etwas Süsskram für mich. Nur kein Kaffee. Schade.

Mit Georg und Salzkruste.

Bis Nauen ging es dann mit nettem Geplauder weiter, für mich etwas schneller als alleine, für Georg deutlich langsamer als wenn er alleine gefahren wäre …
Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob ich’s vielleicht nur übersehen habe. Oder steht in Stölln wirklich kein Flugzeug mehr rum? Die Frage scheint geklärt, ich war wohl abgelenkt: Iljuschin in Stölln

Hinter Nauen begann das Grauen. Naja, nicht ganz so schlimm, aber so langsam verging uns die Lust. Die Dämmerung setzte ein, der Verkehr nahm zu, die Strecke ging durch einen dunklen Wald. Schön ist was anderes. Netterweise zog mich Georg da durch. Als der Wald vorbei war, waren wir dann auch schon in Falkensee und damit im Stadtverkehr, der ab jetzt bis Spandau immer dichter werden sollte. Das ist eigentlich das, was man nach 280 km ziemlich ruhiger Strecke so gar nicht gebrauchen kann.
Weil die Zeit dann doch recht weit vorangeschritten war und der Zug nach Hamburg gewiß nicht auf mich warten würde, hatte ich mich dann entschlossen, nicht noch bis zum Wassersportheim Gatow (dem offiziellen Ziel) an der Havel zu fahren, sondern die ca. 10 km „Umweg“ zu sparen und halbwegs direkt den Bahnhof Spandau anzusteuern. Nach fast genau 12 Stunden trafen wir dann dort ein. Punktlandung!
Ich denke, dass ich auch ohne Georgs Hilfe rechtzeitig in Spandau angekommen wäre, aber das hätte mich mehr Kraft gekostet. Nochmals ein großes Danke, Georg!

Mit Lars und Georg im Bahnhof Spandau.

Im Bahnhof wartet Lars schon auf uns. Er war eine gute Stunde vor mir in Hamburg gestartet, ist dann aber in Friesack bereits in den Zug gestiegen.

Im Bahnhof habe ich mir dann noch schnell etwas zu Essen und zu Trinken für die Zugfahrt gekauft und dann kam auch schon der Zug.

Zufrieden.

Gute 2 Stunden später dann zurück in Hamburg. Irgendwie schneller als mit dem Rad. ;-)

veloheld.icon im Bahnhof Altona.

Ein perfekter Tag! :-)

Allein wegen der letzten 30 km werde ich Hamburg-Berlin wohl nicht mehr fahren, das ist einfach kein schöner Abschluß für solch eine ansonsten tolle Strecke.

Noch ein paar „technische“ Dinge. Ich bin diesmal mit ziemlich minimalistischer Ausstattung gefahren. Am Rad hatte ich eine Bumm Ixon IQ Speed als Frontleuchte mit dem Akku am Oberrohr. An der Sattelstütze hatte ich zwei Rücklichter, eins als Backup. War auch gut, Georg war ohne Licht unterwegs, er bekam das Zweitlicht dann ans Rad.
Verpflegt habe ich mich unterwegs mit folgenden Dingen: 2 1/2 Energieriegel von Seitenbacher, 1 Energieriegel mit Bananengeschmack von Dextroenergen, ein Hanuta, 1 Fitnessbrötchen von netto, 2,5 Liter Wasser.
Im Zug dann noch eine Fanta, 1 dünnes Baguette mit Schinken und Käse und eine Tüte Phantasia.

Meine Kleidung sah so aus: Cap, ärmelloses Unterhemd, Ärmlinge, Kurzarmtrikot, Windjacke, kurze Radhose, Socken, Schuhe, Belgian Booties. Das war genau die richtige Ausstattung. Ab dem Kniepenberg ist die Jacke in die Trikottasche gewandert und noch eine Stunde später wurden die Ärmlinge auf die Handgelenke geschoben. Ich bin als am 20.Oktober stundenlang in kurz/kurz durch die Gegend gefahren! Am Ende dann nochmal die Ärmlinge hochgekrempelt, das war’s.
In den Trikottaschen war das Handy, die Luftpumpe und das Säckchen mit Geld, Papieren, Werkzeug und Ersatzschlauch. Das mache ich, seitdem ich diesen Artikel bei velominati gelesen habe.

Wie immer, hier noch der Track:

450 Kilometer durch Schleswig-Holstein Teil 2

So, da war ich jetzt also in Handewitt. Wie ich da hingekommen bin, lässt sich in Teil 1 nachlesen.
Nach einer entspannten Nacht im Etap-Hotel habe ich dort gleich noch gefrühstückt. Das Frühstück ist da zwar nicht ganz so dolle, aber für Kaffee, Marmeladenbrötchen und Joghurt langt’s. Und weil es das Frühstück auch „erst“ ab 7:30 Uhr gibt, konnte ich auch ausschlafen (im Vergleich zum Vortag!).
Für diesen Tag hatte ich einen Track vom gut 190 km Länge auf dem GPS-Gerät, ich bin aber schon mit dem Gedanken losgefahren, dass ich vielleicht nicht die ganze Strecke mit dem Rad zurücklegen würde.
Kurz nach 8 Uhr ging’s dann wieder raus auf die Straße, die ersten 10 km auf demselben Weg, den ich am Vorabend gekommen war. Die Straßen waren sehr leer, an einem Sonntagmorgen ist da oben fast gar nichts mehr los …
Schön war das Stück durch den Wald zwischen Eggebek und Sollerup. Traumhaft! Hier ein Bild aus dem Wald:

Im Wald (Das Bild kommt von Panoramio)


Weiter ging es und bei einer kleinen Pause bei Meggerdorf nach 60 km beschloß ich, dass ich langsam vom Track abweiche und mich in Richtung Bahnhof Rendsburg orientiere. Weil ich aber dennoch mindestens 100 km gefahren sein wollte, habe ich einige Schlenker eingebaut. Da habe ich dann ein paar der wenigen Bilder des Tages gemacht.

Heute schon sehen können, wer morgen zu Besuch kommt …


Idylle mit Kühen an der Eider.


Idylle mit Bart an der Eider.


Kurze Zeit später war ich dann auch am Nord-Ostsee-Kanal, wo die große Finnsky an mir vorüberzog.

Finnsky and I.


Bald war dann auch Rendsburg und seine schöne Eisenbahnhochbrücke in Sichtweite.

Die Rendsburger Hochbrücke.


Nach etwas Rumgekurve in der Stadt hatte ich dann auch 110 km auf dem Tacho und so konnte ich zum Bahnhof fahren. Dort stellte ich fest, dass der nächste Zug in meine Richtung erst in über 90 Minuten abfahren würde. Also entschloss ich mich nach einer kurzen Stärkung und dem Auffüllen der Wasserflaschen zur Weiterfahrt mit dem Rad bis nach Neumünster.
Den Nord-Ostsee-Kanal überquerte ich mit der Fähre nach Schacht-Audorf. Inzwischen hatte es auch die Finnsky bis hierhin geschafft.

Da war sie nochmal, die Finnsky.


Die weitere Fahrt war dann von der Navigation etwas konfus, mein GPS schlug mir dann Strecken von 70-90 km vor – ich war mir sicher, dass es nicht mehr als 40 km sein müssten. Mit der Fahrt nach Kompass und Wegweisern kam ich dann auch viel direkter nach Neumünster.
153 km sind’s damit an diesem Tag dennoch geworden, ist doch auch ganz stattlich. Schön war, dass ich aber mehr aus Zeitgründen in die Bahn gestiegen bin, körperlich und geistig hätte ich auch noch mit dem Rad nach Hause fahren können. Aber zu Hause wartete mittlerweile auch wieder die Familie, da wollte ich dann auch gerne schnell hin. :-)
Ich musste nur noch einige Minuten auf die Abfahrt der AKN nach Hause warten. In der Zeit wurde ich noch von einem anderen Radler angeschnackt, der wegen meiner Klamotten neugierig war (und mich wohl für einen Fahrradkurier hielt). Ich bin nicht so ganz sicher, ob er die Dimension meiner Wochenendtour richtig begriffen hatte – er sagte von sich, dass er aus Angst vor Reifenpannen nur Touren von 30-40 km führe …
Im Zug dann noch ein letztes Bild – so fühlte ich mich auch!

I AM A veloheld

Hier noch der Track:

Nach der Challenge ist vor der Challenge

Noch ist die Zeit nicht ganz abgelaufen, aber das primäre Ziel der Ride Hard To Breathe Easy-Challenge habe ich bereits am vergangenen Wochenende erreicht: Im April 800 Kilometer Rad fahren.

Logo ©Strava


Jetzt bleibt mir also noch eine weitere Woche um das Ganze aufzurunden. Ob am Ende sogar etwas Vierstelliges drin ist? Die Wettervorhersage spricht aber eher dagegen.
Von sportlichen Überlegungen abgesehen, werde ich mal schauen, ob ich das dahinter stehende Projekt auch mit einer Spende unterstützen kann.
Im Mai geht’s dann gleich nahtlos weiter, diesmal soll man 2x die Kilometer der Tour Of California fahren.

Logo ©Strava


Dafür hat man den gesamten Mai Zeit. Das sind 2380 Kilometer, rechnerisch also 77 Kilometer pro Tag. Ich denke, diese Challenge werde ich nicht erfolgreich beenden. Aber wie immer: Ich sehe zu, dass ich so weit wie möglich komme.
Ach, zum Vergleich: Die Profis fahren die 1190 Kilometer in 8 Etappen, also durchschnittlich 149 Kilometer pro Tag …

Software und Höhenmeter

Seit langem habe ich den Garmin Edge 705 als Fahrradcomputer. Wer’s nicht weiß: Das ist ein GPS-Gerät, das jede Menge Daten aufzeichnet und mich auch mit Hilfe einer Karte durch die Gegend navigieren kann.
Am Ende meiner Touren lasse ich diese Daten dann von verschiedener Software auswerten. Auf meinem Rechner lese ich die Informationen in das Garmin Trainingscenter ein, online lade ich die Daten einerseits zu Garmin Connect, andererseits seit einiger Zeit auch zu Strava hoch.
Zusätzlich gibt es bei Garmin Connect die Möglichkeit, die Höhendaten auch noch korrigieren zu lassen – dann wird der Wert anhand von Daten aus Vermessungsämtern berechnet.
„Lustig“ ist jetzt, dass meine heutige Tour an allen 3(4) Stellen unterschiedlich ausgewertet wird.
Die Höhenmeter werden so angezeigt:

  • Trainingscenter: 622 hm
  • Garmin Connect (unkorrigiert): 601 hm
  • Garmin Connect (korrigiert): 406 hm
  • Strava: 545 hm

Garmin Trainingscenter



Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Edge unterwegs ungefähr 370 hm angezeigt.
Tja, was wird jetzt richtig sein? Eigentlich kann es mir ja völlig egal sein, aber wenn man schon ein teures GPS kauft, wären doch verlässliche Werte schön (bei allem anderen, was gemessen wird, habe ich solche Probleme aber nicht!).
Immerhin gut, dass Strava sich einen Wert in der Mitte „aussucht“, dann kommen wenigstens ein paar mehr Höhenmeter für die Classic Climbing Challenge zusammen. ;-)

Strava Challenges Frühjahr 2012

in den nächsten 6 Wochen gibt es viel zu tun, fast parallel laufen 2 unterschiedliche Herausforderungen.
Für die Läufer gibt es die „100,000 Mile Challenge„. Dabei ist es das Ziel, gemeinsam innerhalb von 4 Wochen 100000 Meilen (das entspricht 161000 km) zu laufen.

100000 Mile Challenge Logo


Ich hoffe, dass ich mich damit motivieren kann, 2-3x pro Woche laufen zu gehen.

Ungleich schwerer wird die Herausforderung für die Radler. Die „Classic Climbing Challenge„. Die Aufgabe: In 6 Wochen 3x so viele Höhenmeter einfahren, wie die Profis bei 5 Klassikerrennen im Frühjahr fahren: 105,312 feet, das sind 32000 Höhenmeter.
Die Rennen „bieten“ diese Höhenmeter:
Milan-San Remo – 6,260 feet
Tour of Flanders – 5,709 feet
Paris-Roubaix – 3,259 feet
Liège–Bastogne–Liège – 10,883 feet
Amstel Gold – 8,993 feet

Classic Cycling Challenge Logo


Ich glaube nicht wirklich, dass ich die Herausforderung schaffen kann. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Ich bin zu schwach für so viele Höhenmeter. Statistisch sind das an jedem der 45 Tage gut 700 hm, die ich schaffen müsste. Da ich bestimmt nicht jeden Tag auf dem Rad sitzen werde, wird das Tagespensum also noch weiter nach oben gehen.
  • Hamburg liegt nun mal im Flachland. Wenn man hier Höhenmeter zusammenbekommen will, muss man gleichzeitig auch reichlich Strecke machen. Das wird also sehr zeitintensiv.
  • Der Waseberg ist für mich zu steil. Da bekommt man auf wenigen hundert Metern zwar ungefähr 60 Höhenmeter, aber ich bin schon nach einmaligen Fahren so erschöpft, dass ich da dann kaum mehr als 60 Höhenmeter schaffe …

Wer sehen will, wie ich mich so mache und welche Fort- oder Rückschritte ich mache, kann sich mein Strava-Profil anschauen.

#basemileblast vorbei

31. Januar, Schluß, aus, Ende. Der Strava Base Mile Blast ist vorbei.

© Strava


Wer’s vergessen hat: Die Aufgabe bestand darin, zwischen dem 6. und 31. Januar soviel wie möglich Rad zu fahren. Das habe ich versucht und bin ca. 436 km gefahren. Für mich ist das für einen Januar ziemlich viel, für andere eher wenig. Bei knapp 7000 Mitfahrern bin ich damit ungefähr auf Platz 3800 gelandet. Wie so oft bei mir: Mittendrin im Getümmel. Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht.
Danke, Strava, dass ich mich auch bei strengem Frost aufs Rad gesetzt habe. Ohne Base Mile Blast hätte ich viel öfter in der warmen S-Bahn gesessen.
Zugegeben, das waren jetzt keine klassischen Grundlagenkilometer, letztendlich waren das nur halbwegs kurze Strecken zur Arbeit und zurück. Die längste Strecke (und wohl auch die einzige mit dem Rennrad) hatte gerade mal 41 Kilometer. Aber mir ist das im Grunde egal, das Wichtige ist für mich, dass ich auf dem Rad gesessen habe. Wann habe ich schon mal Ende Januar bereits 500 Kilometer auf dem Tacho stehen?
Jetzt darf ich nur nicht nachlassen. Wenn Strava nicht mit einer neuen Herausforderung rauskommt, werde ich mir selber etwas einfallen lassen müssen …