400km Brevet – Die Durchführung

Geschafft. 400 Kilometer. Schleswig-Holstein. Dänemark. Ostwind.

Ich will dann mal so halbwegs chronologisch berichten, wie ich diese tolle, tolle Tour erlebt habe.
Den Zeitplan konnte ich ziemlich gut einhalten, sowie ich es in der Planung beschrieben hatte.
Dienstag früh um 0:00 Uhr am 01.10.2013 war also der Start. Aber halt, der vorangegangene Montag ist auch noch erwähnenswert. Eigentlich ging ich davon aus, dass ich am späten Nachmittag/frühen Abend noch einige Stunden ein Nickerchen machen würde. Pustekuchen, ein knappes Stündchen, mehr gestattete die Aufregung nicht …
Am Vormittag hatte ich noch die Familie zum Flughafen gebracht, für sie stand 5 Tage Mallorca auf dem Plan (die wohl auch ganz toll waren!). Am frühen Nachmittag dann noch eine kurze Testrunde um zu schauen, ob mit dem Rad alles ok ist. Es war alles perfekt, ich liebe das Rad, es passt mittlerweile nahezu perfekt zu mir!

veloheld.icon

Testfahrt mit dem veloheld.icon

Eine Stunde vor der Abfahrt habe ich mich dann umgezogen. Was hatte ich denn nun alles für die angesagten 4-15°C an? Von unten nach oben: Socken, Rennradschuhe, Neoprenüberschuhe, Knielinge, kurze Rennhose, Ärmlinge, dünnes Langarmshirt, Kurzarmtrikot, Windjacke, Reflexgurt, Buff, Cap.

Klamotten obenrum

Klamotten obenrum

In den Trikottaschen waren diese Dinge verstaut: Akkupack, 2 Kabel für GPS und Handy, Luftpumpe, Werkstatt-Sack mit Multitool, Ersatzschlauch, CO2-Kartusche, Flickzeug, Geld, EC-Karte, HVV-Fahrkarte, Haustürschlüssel, 2 Energie-„Bomben“ und eine Tüte mit Pumpernickel-Talern.

Socken und Trikot

Socken und Trikot mit Füllung

In der Tasche der Windjacke steckte das Handy. Am Rad waren 2 Trinkflaschen, gefüllt mit Pfefferminztee, 2 Rücklichter (eins als Backup), am Lenker zwei Scheinwerfer und das GPS, unterm Vorbau der Akku für die Scheinwerfer.
Das war’s an Ausrüstung. Das war nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Wobei ich glücklicherweise das Flick- und Werkzeug gar nicht brauchte. Ach, doch: Nach ca. 17km habe ich tatsächlich noch den Steuersatz etwas fester eingestellt. Fragt mich nicht, ob ich das bei der Testfahrt übersehen habe oder ob er sich tatsächlich auf der Kopfsteinpflasterstrecke kurz vorher gelockert hat?!

Vor den ungefähr sieben Stunden in der Dunkelheit hatte ich ja zugegebenermassen ein wenig Schiss. Den ein oder anderen Nightride habe ich schon gemacht, aber nie so lang …
Und ich wusste, dass ich durch einige ziemlich dunkle Ecken kommen würde. Nun, am Ende war’s doch nicht so wild, meine Scheinwerfer waren ziemlich gut, ich habe immer genügend gesehen. Leider nicht genug um die vermutlich schöne Gegend zwischen Itzehoe und dem Nord-Ostsee-Kanal bei Grünental wahrnehmen zu können. Aber zumindest die Streckenführung und den Straßenbelag habe ich von dort als bestens in Erinnerung!

Querung der Stör bei Itzehoe

Querung der Stör bei Itzehoe

Wacken. Ein paar Wochen vorher war's hier wohl lauter.

Wacken. Ein paar Wochen vorher war’s hier wohl lauter.

Nach 4,5 Stunden und knapp 110 Kilometern wurde mir dann etwas kalt (vor allem in den Niederungen, wo ab und an Nebel aufzog) und ich verzog mich für eine kurze Pause in ein „EC-Hotel“ – der schön gewärmte Vorraum einer Bank mit dem EC-Automaten in Tellingstedt. Diese werden auf längeren Brevets wohl auch gerne mal für kürzere Schlafpausen genutzt, daher der Spitzname. Keine 10 Minuten später war ich aber schon wieder unterwegs, die Wärme hat mich eingelullt – und einschlafen wollte ich dann nicht!

Im EC-Hotel

Im EC-Hotel

Kurz vor Friedrichstadt dann über die Eider, es war mittlerweile 5:30 Uhr und ganz langsam erahnte ich am Horizont die aufgehende Sonne, die ich so langsam ziemlich herbeisehnte. Licht und etwas Wärme brauchte ich endlich!

Querung der Eider bei Friedrichstadt

Querung der Eider bei Friedrichstadt

Eine Stunde später war ich in Husum und freute mich, dass das Tine-Café direkt am Hafen bereits geöffnet war. So kam ich zu zwei Croissants, einem großen Kaffee und einer guten halben Stunde Pause im Warmen.

Frühstück in Husum

Frühstück in Husum


 
In Husum, nach 6,5 Stunden und 150 km.

In Husum, nach 6,5 Stunden und 150 km


Weiter ging die Fahrt gen Norden, mittlerweile hatte auch endlich die Dämmerung eingesetzt. Was mit wohl gleich verwirrte, bzw. meinem Blick vom GPS ablenkte, so dass ich kurz hinterm Abweig nach Nordstrand nach Hattstedt abbog, wo ich eigentlich gar nicht hinwollte. Nach 2 Kilometern bemerkte ich meinen Irrtum und drehte um.
Einige Kilometer ging es jetzt immer hinterm Nordseedeich entlang, was war das schön da!
Am Deich

Am Deich


Es wird hell über der Nordsee!

Es wird hell über der Nordsee!


Es gibt ja viele Leute, die da oben verzweifeln würden. Unendlich lange Strecken, immer vorbei an Äckern und Weiden. Ich finde es großartig! Und noch machte mir der vorherrschende Ostwind nicht wirklich etwas aus … Das sollte sich noch ändern.
Aber vorerst erfreute ich mich an der Sonne.
Schattenspielchen. Immer gerne genommen

Schattenspielchen. Immer gerne genommen


Da ist sie!

Da ist sie!


Nach knapp 10 Stunden und 214 Kilometern war ich an meinem Zwischenziel angelangt, der deutsch-dänischen Grenze. Ziemlich unspektakulär, aber ich war doch ein wenig enttäuscht, dort keinen Danebrog im Wind flattern zu sehen. :-(
Grenze

Grenze


Altona und Dänemark. Passt.

Altona und Dänemark. Passt.


Ich für dann noch einen kleinen Haken durch Dänemark und kam durch Højer, einem Städtchen, dass ein wenig stolz auf seine Pølser ist. Ist habe aber dort nichts gegessen, ich weiß auch nicht, warum. Ein Hot-Dog in Dänemark hätte doch schon drin sein dürfen. Naja, beim nächsten Mal dann!
Windmühle in Højer

Windmühle in Højer


An der etwas größeren Grenzstraße gab es dann auch wieder die bekannte skandinavische Beflaggung. Schön!
Hach, Skandinavien

Hach, Skandinavien


Jetzt ging es für mich hauptsächlich in süd-östlicher Richtung weiter und das bedeutete: ordentlich (Seiten-)Wind die Geschwindigkeit ging zurück, aber das lang natürlich nicht alleine am Wind, Müdigkeit und Erschöpfung trugen auch genug dazu bei.
Auf langen geraden Straßen
Endlos

Endlos


ging es weiter nach Leck, wo ich nach gut 12 Stunden und 250 Kilometern ein weitere Bäckerpause einlegte.
2. Frühstück in Leck

2. Frühstück in Leck


Mittlerweile etwas gezeichnet

Mittlerweile etwas gezeichnet


Da meine Vorräte in den Trikottaschen mittlerweile auch aufgebraucht waren, habe ich mich noch im Supermarkt mit Süßkram und Wasser versorgt.
Lange konnte und wollte ich aber nicht pausieren, auch weil ich noch erwartet wurde.
Mal wieder eine Windmühle

Mal wieder eine Windmühle


Idyllisch

Idyllisch


Jens hatte von meiner Tour erfahren und war gerade in der Gegend. So hatte er sich angeboten, mich ein Stück zu begleiten. Verabredet waren wir in Kropp, doch ich war zu langsam, dass er mir noch etwas weiter entgegen kam.
50 kurzweilige Kilometer waren wir dann gemeinsam unterwegs. Für Jens war es wohl etwas langweilig, was das Fahren anging. Normalerweise ist er etwas schneller unterwegs. Wer die Möglichkeit hat, mal mit ihm zu fahren – macht das! Er fährt wunderbar umsichtig und rücksichtsvoll. Für mich war es spannend zu sehen, wie viel gleichmässiger ich plötzlich fuhr. Wenn ich alleine bin, ist das alles viel unrhythmischer und nicht nur, weil ich dauernd für irgendwelche Photos anhalte.
Lustig übrigens, dass ist auch schon bei meiner letztjährigen Tour nach Berlin ähnliche Unterstützung erfahren habe – damals hatte hatte mich Georg begleitet.

Nett, wie die Jungs mich „alten Herren“ unterstützen. Danke nochmals!

Die Fähre Breiholz brachte uns dann über den Nord-Ostsee-Kanal, da konnte ich dann sogar noch ein Photo machen. :-)

Warten auf die Fähre

Warten auf die Fähre gemeinsam mit Jens


Lange dauert die Fahrt über den NOK ja nicht

Lange dauert die Fahrt über den NOK ja nicht


In Hohenwestedt drehte Jens dann ab und ich hatte mittlerweile 365 Kilometer geschafft. Nur noch 35 Kilometer bis zur magischen Grenze! Da es mittlerweile aber auch schon kurz nach 17:30 Uhr war, wurde mir bewusst, dass ich es so nicht mehr im Hellen auf dem Rad bis nach Hause schaffe. Das wäre noch rund 50 Kilometer geworden, bei meiner Geschwindigkeit mindestens 2 Stunden Fahrzeit. Da ich nicht mehr richtig Lust auf weitere Fahrerei im Dunkeln hatte, plante ich um und steuerte Bad Bramstedt an, wo ich in die AKN steigen konnte.
Die Schleswig-Holstein-Flagge. So ein schönes Land!

Die Schleswig-Holstein-Flagge. So ein schönes Land!

Hätte ich gewusst, wie wellig die paar Kilometer das Bad Bramstedt werden, hätte ich mich vielleicht doch noch für die Dunkelheit entschieden … Die 200 Höhenmeter waren zwar nicht unbezwingbar, aber flacher hätte mir auch gut in den Kram gepasst.

Abgeerntetes Feld in der Dämmerung

Abgeerntetes Feld in der Dämmerung


Bald geschafft. veloheld.icon

Bald geschafft. veloheld.icon

Egal, geschafft habe ich es, nach gut 19 Stunden stand ich in Bad Bramstedt am Bahnhof! Mein Garmin zeigte 400,8 Kilometer. YEAH!

Endstand

Endstand


16 Stunden reine Fahrzeit und dazu noch gute 3 Stunden für Pausen und Photostopps. Da ist noch Potential drin! Andererseits bin ich damit auch sehr gut in meinem selbstgesteckten Zeitrahmen geblieben. Ich hatte mir für 400 Kilometer 20 Stunden vorgenommen. Die Selbsteinschätzung hat gut gepasst! Und bezüglich der offiziellen Zeitlimits bei Brevets bin ich doch auch deutlich auf der sicheren Seite. Da hätte ich bis zu 27 Stunden für die 400 Kilometer benötigen können.

Es war eine nahezu perfekte Tour, was Planung, Wetter und Ablauf anging. Wirklich falsch habe ich nichts gemacht, meine Ausrüstung war passend. Ich war am Ende auch nicht „am Ende“, bin also mit meinen Kräften sinnvoll umgegangen. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass weitere lange Touren folgen werden. Mal schauen, wie ich darüber befinden werde, wenn ich mal stundenlang durch Regen gefahren sein werde …
Strom hatte ich genügend dabei, GPS und Handy waren immer betriebsbereit. Die beiden Frontscheinwerfer habe ich nie gemeinsam genutzt, einer alleine war immer mehr als ausreichend hell. Beide zusammen hätten vielleicht zuviel Strom verbraucht, so dass ich irgendwann nur noch mit der geringeren Leuchtkraft unterwegs gewesen wäre. Das wollte ich doch gerne vermeiden. Bei der nächsten Tour ist dann vielleicht ein zweiter Akku für die Scheinwerfer dabei, dann ist das auch kein Problem mehr.

Woran ich arbeiten „muss“?

Es wäre bestimmt sinnvoll, konstanter zu fahren. Eigentlich müsste ich so was mit dem Fixie fahren. (Nein, so verrückt bin ich dann doch noch nicht!) Ich lasse zu gerne einfach mal die Beine hängen, wenn’s rollt anstatt da einfach weiter Druck zu machen.
Und ich muss an Anstiegen besser werden. Eine lange Tour in hügeligem Gebiet würde mich ziemlich schnell viel näher an meine Grenze bringen, da bin ich mir sicher.

Jetzt habe ich aber erst mal meine Grenze wieder etwas weiter verschoben und ich weiß, dass ich damit in den nächsten Jahren gerne fortfahren möchte!

Hier noch die ganze Tour bei Strava:

Nur echt mit der Salzkante

Nur echt mit der Salzkante

35 Gedanken zu „400km Brevet – Die Durchführung

  1. Thorsten

    Hut ab! Sehr schöner Bericht und die Liveberichterstattung via Twitter und Instagram war auch schon klasse :)
    Was ich mich beim Lesen fragte: Warum einen zweiten Akku, wenn Du mit einem Scheinwerfer so gut klargekommen bist?

    Antworten
    1. Harald Beitragsautor

      Weil die nächste lange Tour dann vielleicht noch länger wird und ich mit mehr Zeit im Dunkeln rechnen muss. Und „Mehr Licht!“ ist doch gut, wie schon Herr Goethe wusste! ;-)

      Antworten
        1. Harald Beitragsautor

          Gewicht. Da bleibe ich dabei: Solange ich an mir selber noch locker 10kg zu viel mit rumschleppe, werde ich an der Ausrüstung nicht wirklich sparen …

          Antworten
  2. Mika Gratzke Beitragsautor

    Sehr interessanter Bericht von einer tollen Tour. Was deine Desiderata anbelangt, musst du dir überlegen, was deine Ziele sind. Willst du konstanter, gleichmäßiger und daher sportlicher fahren oder willst du fotografieren, twittern und virtuell vernetzt sein.

    Antworten
  3. Arne Meier Beitragsautor

    Danke für den Bericht … eine weitere Quelle für Inspiration im Radsport!
    Schön finde ich Deine Position zum Thema Gewichts-Ersparnis:
    „Gewicht. Da bleibe ich dabei: Solange ich an mir selber noch locker 10kg zu viel mit rumschleppe, werde ich an der Ausrüstung nicht wirklich sparen …“
    Brevet-Fahrer ohne Bauch sind doch kaum vorstellbar, Harald!

    Antworten
  4. Mika Gratzke Beitragsautor

    Eine Möglichkeit wäre, vor jeder Tour zu entscheiden, ob sie „Training“ oder „sozial“ sein soll. Im Training hältst dann eben nicht an, weil sich was zu fotografieren lohnt, sondern nur um zu pinkeln oder Wasser aufzufüllen.

    Antworten
  5. Harald Legner Beitragsautor

    DAS bekomme ich bestimmt nicht hin, Mika. Dafür bin ich viel zu undiszipliniert und es macht mir so viel Freude, euch an jeder kleinen Fahrt auch mit Bildern teilhaben zu lassen! :-) (Und ich glaube sogar, dass das gut so ist!)
    Die Photopausen machen mich zwar bestimmt nicht schneller, aber die sind nicht das wirkliche „Problem“.

    Antworten
  6. Harald Legner Beitragsautor

    Alexander und Maik Hamburg-Berlin werde ich nicht fahren. Aber mir schwirrt schon Berlin-Hamburg im Kopf rum. ;-) Ich muss mal schauen, ob sich das noch in diesem Jahr sinnvoll umsetzen lässt.
    Ein richtiges nächstes Ziel steht aber noch nicht fest. Es kann auch sein, dass es mit längeren Strecken erst im Frühjahr weitergeht.
    Derzeit würde ich sagen, dass ich 2014 schon mal eine Brevet-Serie (in Eigenregie) fahren will.

    Antworten
  7. Joas Kotzsch

    Tolle Tour, die Du da gemacht hast und feiner Beitrag, den Du geschrieben hast. Der weckt die Lust mehr aus dem „Radalltag“ auszubrechen :-). Und stimmt die Fotostopps bringen den Rhythmus durcheinander, das ist mir auch schon aufgefallen. „Komm fahr weiter, Junge“ klappt aber nicht so recht bei mir. Ich zücke dann doch immer wieder das Handy. Die Sache mit der Trinkflasche als Ständer ist klasse :-). Gespeichert. 10 kg schleppst Du mit Dir zuviel rum? Ansehen tut man’s Dir aber nicht.

    Mit welchen Frontscheinwerfern bist Du denn unterwegs? Ich muss nämlich nach etwas neuem umschauen.

    Antworten
    1. Harald Beitragsautor

      Die Photostopps stelle ich gar nicht infrage, es geht mehr um die Art und Weise, wie ich in Bewegung bin. Das ist eher so ein Wellenspiel, einige Tritte trete ich gut rein, aber ich lasse dann oft viel zu schnell die Beine wieder hängen. Ich muss mal schauen, ob ich es runder hinbekomme, indem ich entweder mit weniger Kraft oder auch mit höherer Trittfrequenz fahre.

      Vorsicht aber mit dem Trinkflaschenständer – oft kippt mir dabei auch das Rad um, es ist doch ziemlich fragil!

      10 kg sind’s sicherlich, 86kg bei 1,80m Größe sind noch nicht so ganz das Optimum. Aber schön, wenn’s nicht so auffällt. :-)

      Ich habe die B&M Ixon IQ Speed in Gebrauch. Absolut empfehlenswert!

      Antworten
  8. Markus

    Schöner Bericht zu ner tollen Tour und das auch noch so als „Saisonabrundung“. Top!

    Bezüglich des runden Trittes vlt. zwei Gedanken: der wird nicht im Stadtverkehr kommen und auch nicht wenn man auf ner 2 Stunden Tour aller paar Minuten anhält für Fotos. Versuch wirklich mal 2 Stunden nonstop durchzufahren, ohne Stopp und immer zu treten. Zumindest kann ich mir nur schwer vorstellen wie sich „Kontinuität“ im Stadtverkehr und unzähligen Stopps einstellen soll. Und klar, schade um die Fotos. Aber wie heisst es so schön: Von nix kommt nix ;)

    Antworten
    1. Harald Beitragsautor

      Saison? Was ist das? ;-)
      Hängt mal nicht die Photostopps so hoch, um die geht’s gar nicht. Es geht mir darum, dass ich in der Ebene statt halbwegs konstant 26km/h zu fahren, ständig zwischen 31 und 21km/h herumschwänzele. Da wünsche ich mir mehr Gleichmäßigkeit.

      Antworten
      1. Markus

        Ja eben, aber Kontinuität kommt auch nur durch Kontinuität beim fahren. Sowas kommt nicht durch ständiges Stopp & Go (Stadtverkehr/Fotostopps) sonder durch fahren, fahren, fahren. Vlt. wär es auch gut mehr in der Gruppe zu fahren da genau dort das passiert: es wird gefahren und nur selten angehalten. Wenn ich hier 2 – 3 Stunden unterwegs bin halte ich kein einziges mal an und der Trittfrequenzzähler kommt selten auf null. Diese Pausen kommen dann auf den gaaaanz langen Etappen (leider) schon von ganz allein.

        Antworten
  9. Torsten

    Schöner Bericht zu einer tollen Tour. 400 km! Fette Leistung!

    „Es gibt ja viele Leute, die da oben verzweifeln würden. Unendlich lange Strecken, immer vorbei an Äckern und Weiden.“
    Ich glaube – ich würde dazu gehören… ;-)

    Zur Kontinuität – falls du die überhaupt brauchst – hey, du reisst 400 km „mal eben so“ ab: was Markus sagt, da ist sicher viel dran. Alternativ müsstest du mal in die Berge fahren. Im gleichmäßigen Anstieg muss man immer schön treten… ^^

    Antworten
  10. JedermannRadler

    Hallo, Harald!

    Leider lese ich erst heute diese spannende Debatte über, wie man fahren will, sportlich kontinuierlich oder mit Pausen. Trotz der Verspätung mische ich mich ganz frech auch noch ein. Denn ich sehe es wie du: Es MUSS möglich sein, Pausen zu machen UND zwischendurch sportlich harmonisch zu fahren! Aber wie?

    Ich denke, Markus hat recht: Das runde Treten im kraftsparenden Langstreckenmodus kann man nicht beim Stop & Go in der Stadt einüben. Aber man muss m.E. auch nicht 2 Stunden am Stück fahren; 45 Minuten können schon Wunder wirken. Deshalb wäre meine Idee: Such dir eine Strecke von ca. 15 bis 20 km, die du ohne Störung durch Ampeln etc fahren kannst (können ja auch mehrere kleine Runden sein). Diese Strecke fährst du jetzt im Winter (statt deiner langen Touren) zwei Mal pro Woche OHNE PAUSE (forget about tweets & pictures for these few kilometres!). ABER: Du fährst diese ca. 15 oder 20 km so, als wolltest du viel weiter fahren. Endlos lang. Oder: 1.000 km weit!

    DAS kann man nämlich üben: auch kurze Strecken in einem runden, effizienten Langstreckenrhythmus anzugehen und zu fahren. Du kennst vielleicht / wahrscheinlich meine Ideen, wie man das angehen könnte, z.B.:
    http://www.jedermann-radler.de/blog/2013/09/02/Den-Rhythmus-finden-2.aspx
    http://www.jedermann-radler.de/blog/2013/10/27/Geschwindigkeit-2.aspx

    So, und wenn dein Geist und deine Beine sich daran gewöhnt haben, dann machst du im nächsten Jahr Folgendes: Dann zerhackst du deine langen Touren mental in viele kleine Teilstrecken. Dann fährst du nach jeder Fotopause so los, als würde eine völlig neue Tour beginnen, von der du nicht weißt, wie lange sie dauern wird, vielleicht 1.000 km lang – und die du deshalb vorsichtshalber im geübten Langstreckenmodus angehst (ich nenn das ja immer den „fließenden Rhythmus“). Und nach der nächsten Pause machst du das wieder, und wieder, und wieder – und nach der Xten Pause sind 400, nein 500 km rum, und du weißt gar nicht wie.

    So stelle ich mir jedenfalls mein eigenes Langstreckentraining vor. Und FALLS ich jemals selbst in den Bereich von 400 km kommen sollte (manchmal zweifle ich arg daran…), werd ich berichten, wie’s geklappt hat. :-)

    Im übrigen schließe ich mich all den Glückwünschen an:
    Hut ab vor diesen 400 km – und mach weiter so, spätestens 2014!

    toi toi toi
    Martin

    Antworten
    1. Harald Beitragsautor

      Danke für den ausführlichen Kommentar, Martin!

      Ich muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen und schauen, ob (und wenn ja wie) ich das für mich umgesetzt bekomme. Klingt auf jeden Fall interessant.

      Weitermachen werde ich auf alle Fälle, die nächste Langstrecke ist ja schon in 3 Wochen angedacht – Berlin-Hamburg! :-)

      Antworten
      1. JedermannRadler

        Also, das bewundere ich ja, Harald: dass du im November, wenn Andere von Winterpause reden und schreiben, noch diese Tour Berlin-Hamburg in Angriff nimmst. Wünsche dir viel Vorfreude und: toi toi toi!

        Zur Sache? Ja: Wie setzt man solche Trainingsideen um? Das ist wohl die 100.000-Euro-Frage. Ich merke immer deutlicher, dass ich privilegiert bin, seit ich auf dem Land wohne. Hab hier unterschiedlichste Trainingsstrecken direkt vor der Haustür, kann mit minimalem Aufwand vieles machen. Früher in der Stadt hab ich sowas auch nicht geschafft, neben Job, Familie, anderen Hobbys… – Ich glaub, ich werde die Frage „Wie?“ mal zum Thema machen in meinem Blog.

        Apropos Blog: Hab mir heute erlaubt, deine 400-km-Tour kurz zu zitieren:
        http://www.jedermann-radler.de/blog/2013/11/08/HHB-Ein-Traum.aspx.
        Hoffe, das ist für dich okay!?

        Schönes Wochenende!
        Martin

        Antworten
        1. Harald Beitragsautor

          Winterpause wird eh überbewertet. ;-) Klar, irgendwann sind die ganz langen Touren nicht mehr so gut zu machen. Aber mein Fuhrpark ist mittlerweile ja so groß, dass ich eigentlich IMMER fahren könnte. Wenn ich nicht fahre, ist auf jeden Fall nicht die Technik schuld.

          Im Grunde habe ich hier auch recht gute Bedingungen, ich lebe am Rand der Großstadt. Ruhige und flache Trainingsstrecken sind auch schnell erreicht. Und selbst ein paar Höhenmeter lassen sich am Elbhang simulieren.
          Mir fällt bei mir derzeit auf, dass ich kaum noch kurze bis mittellange Strecken fahre, so Sachen zwischen 30 und 100 Kilometern. Dafür nehme ich mir am Wochenende keine Zeit. Wobei das mehr an meiner Trägheit liegt, nicht am Familienleben.
          Nächstes Jahr wird interessant – ob ich meine Langstreckenpläne verwirklicht bekomme?

          #BHH wird spannend, denn mittlerweile steht fest, dass wir mindestens zu zweit unterwegs sein werden. Wie sich das wohl auf meine Fahrweise auswirken wird? Ich werde berichten!

          Martin, du Scherzkeks! Na sicher ist das ok, wenn du auf mein Blog verlinkst!

          Antworten
  11. Pingback: HHB. Ein Traum

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert