Archiv für den Monat: September 2012

Das gebe ich nicht mehr her!

So, am 09. Mai 2012 war jetzt also der lang ersehnte Tag. Liefertermin für den simpel optimist randonneur!
Nach kurzen Abstimmungsschwierigkeiten – die neue Firmenadresse ist noch nicht jedem Navi bekannt – fuhr der Lieferwagen am Nachmittag vor. Den Umkarton haben die Lieferanten gleich mitgenommen und ich konnte das Rad bequem in den Firmen-Fahrradkeller schieben wo ich es von den Plastikschutzfolien befreite, in Augenschein nahm und eine erste kurze Runde durch die Tiefgarage drehte.

Hier mal ein paar Stichworte, was mir so aufgefallen ist (Stand Mai 2012):

  • Perfekt geliefert
  • Bequem
  • Schalten im Unterlenker eher schlecht
  • Gewöhnung ans Schalten wird etwas dauern
  • STI ziemlich schmal
  • Rahmenhöhe prima, dürfte wegen der Überstandshöhe nicht größer sein
  • Riemen unauffällig im Vergleich zur Kette
  • LEISE!
  • Schöne Zuverlegung
  • Multitool mit allen Werkzeugen dabei
  • Keine Schnellspanner, sicherer

Mittlerweile sind 4 Monate vergangen, ich habe das Rad bereits über 3000 km bewegt. Vorwiegend im Stadtverkehr, aber es war auch eine große Runde durch Schleswig-Holstein mit ca. 450 km an 2 Tagen dabei.
Grundsätzlich bleibe ich dabei, es ist ein tolles Rad. Aber es haben sich auch Schwachpunkte gezeigt.
Die Alfine 11-Schaltungsnabe nervt mit ihren Geräuschen. In den meisten Gängen gibt es unregelmässige Knack- und Knirschgeräusche. Es sind also keine dauerhaft mahlenden Geräusche, nicht so etwas wie die „Melodie“ der Nabe sondern deutlich störende Geräusche. Auch der nach 1000 km fällige Ölwechsel hat daran leider nichts geändert.
Das hintere Schutzblech sitzt sehr nah am Reifen. Das führt auf Wegen, bei denen der Reifen viel Material mitreisst, zu Schleifgeräuschen. Auf der Innenseite verläuft auch die Kabelführung für das Rücklichtkabel. Mehrere der Befestigungen aus Plastik sind so schon abgeschliffen worden. Da diese angenietet sind, weiss ich noch nicht, wie ich die mal sinnvoll ersetzt bekomme. Aber noch hält das Kabel problemlos.
Dem vorderen Schutzblech habe ich noch am unteren Ende einen längeren Spritzschutz verpasst.

Zur Sicherheit habe ich die Sattelstütze einmal komplett aus dem Rahmen gezogen. Gut so, denn leider wurde die Stütze ab Werk wohl fettfrei montiert. Wie ich leider bei einem anderen Rahmen erleben durfte, kann eine Alustütze in einem Stahlrahmen ganz fürchterlich oxidieren, so dass sie sich nie wieder bewegen lässt. Nun denn, schnell selber gefettet und jetzt ist das auch alles gut.

Die Scheibenbremsen. Eigentlich eine tolle Sache. Nur die Geräusche! (Merkt man, dass ich mir ein leises Rad wünsche?!) Ich habe jetzt eine Weile verschiedene Dinge probiert. Ausrichtung des Bremssattels und der Bremsbeläge, organische Bremsbeläge – alles irgendwie nicht erfolgreich. Wenn es auch mal leiser wurde, dann kam unangenehmen Bremsrubbeln hinzu. Die letzte Variante, die halbwegs erfolgreich ist (meine Ansprüche sinken …): Ich habe die gesinterten Bremsbeläge an den Kanten mit einer Feile bearbeitet. Dadurch ist das Bremsgeräusch nahezu verschwunden. Mal schauen, wie das in einigen Tagen und bei Nässe aussieht (besser: sich anhört).

Scheibenbremse am Hinterrad

Toll finde ich, dass der Marathon Supreme-Reifen die 3000 km (Für einige Minuten stand hier was von 30000 km – ganz so weit bin ich dann doch noch nicht unterwegs gewesen. Danke für den Hinweis, Dagmar! pannenfrei absolviert hat!

Den Gabelschaft habe ich noch um einen Zentimeter gekürzt, so passt das für mich perfekt.
Zudem habe ich dort eine kleine, aber feine Klingel montiert.

Die Klingel am Gabelschaft

Die Lichtanlage, bestehend aus SON28-Nabendynamo, Edelux-Scheinwerfer und Toplight Mini-Rücklicht funktioniert hervorragend.

SON28-Nabendynamo

Was ich schade finde ist, dass simpel auf der Webseite anpreist, dass die Rahmennummer gleichzeitig eine Emailadresse ist, die auf eine Wunschadresse des Besitzers umgeleitet wird. Aus „technischen Gründen“ wird das derzeit aber gar nicht umgesetzt. :-(

Rahmennummer als Emailadresse

Mein bisheriges Fazit: Das Rad hat Detailschwächen, aber nichts, was sich nicht irgendwie aus der Welt schaffen liesse. Ich mag das Rad sehr gerne und hoffe, dass es mich noch sehr lange begleiten wird!