Dass ich heute eine Radtour machen werde, war schon klar. Dass es eine etwas seltsame Tour werden würde, eher nicht. Was war passiert?
Zum einen hatte ich mir gar nicht überlegt, wo ich hinfahren will (sicher war nur, dass ich bei dem tollen Frühlingswetter heute nicht wieder in den Blankeneser Bergen kreiseln will). Aber das ist ja nicht so tragisch, rauf auf’s Rad und los, irgendein Weg wird sich finden!
Zum anderen hatte ich bei Abfahrt nicht mehr als 2 Cappuccino im Bauch. Das ist für mich nicht ungewöhnlich, es passiert bei mir häufiger, dass ich nichts frühstücke. Aber wenn ich eine 100-km-Tour angehe, passiert das eher seltener …
Die beiden Flaschen am Rad waren mit insgesamt 1 Liter Wasser gefüllt und in der Trikottasche steckte irgendein Riegel. Das war die Verpflegung für ca. 4 Stunden. Sicher hätte ich unterwegs auch mal eine Bäckerei aufsuchen können, aber im Unterbewusstsein hatte sich vielleicht schon von Anfang an festgesetzt, dass das eine Tour mit möglichst wenig Pausen werden soll. (Was auch zur Folge hat, dass ich keinerlei Bilder unterwegs gemacht habe. Das finde ich selber schon etwas schade.)
Ich bin dann auf dem ziemlich gut zu fahrenden Radweg entlang der B4 in Richtung Norden gelandet. Ich bin ja kein großer Freund der Radwege, aber der war wirklich prima. Glatt wie ein Babypopo, fast kein Verkehr. Kurz vor Bad Bramstedt bin in Richtung Südwesten abgebogen, über kleinere Straßen, Feldwege und sogar mehrere Kilometer Schotterstrecke. Da habe ich mich mehr wie in Südschweden denn in Südholstein gefühlt.
Interessant wurde es dann so ab Kilometer 85. Da merkte ich so langsam, dass ich bislang nur ca. 0,7 Liter Wasser getrunken habe, der Riegel steckte weiter schön verpackt in der Trikottasche. Meine Konzentration liess nach und ich wurde etwas langsamer. Vielleicht wäre es da sinnvoll gewesen schnell den Riegel zu essen, aber ich wollte es dann doch mal darauf ankommen lassen, dass mit der Mann mit dem Hammer besuchen kommt. Er scheint aber nicht wirklich Zeit gehabt zu haben! ;-) Ich bin dann nach 107 Kilometern wieder zu Hause gewesen und die 0,7 Liter Fruchtbuttermilch war ziemlich schnell leer …
Alles gut gegangen, bei tollstem Wetter ein schöne 100-km-Tour gefahren – was will ich mehr?! (Außer danach nicht mehr ganz so fertig auszusehen?)
Hier noch der Track: